Wassersensible Stadtentwicklung – Mehr Blau und Grün für unsere Städte!

Online-Veranstaltung des Netzwerks Nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen

© Adobe Stock/Infini Craft

"Wasser in der Stadt" – da denken wir sowohl an verheerende Überflutungen als auch an ausgeprägte Trockenperioden in der Vergangenheit. Stärkere Regenfälle, längere Trockenperioden – der Klimawandel stellt unsere Städte vor neue Herausforderungen. Wie können wir unsere Städte widerstandsfähiger machen und gleichzeitig die Lebensqualität steigern? Wassersensible Stadtentwicklung oder das Schwammstadt-Konzept spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Auch in der Städtebauförderung wird der Fokus zunehmend auf die Integration von Wasserflächen und grüner Infrastruktur in Stadtquartieren gelegt, um klimatische Herausforderungen zu bewältigen und urbane Erholungsräume zu schaffen.

Welche Konzepte brauchen Städte und Gemeinden dafür? Wie funktioniert die Umsetzung? Welche Akteure sind gefragt? Wie können Hemmnisse bewältigt werden? Wer bietet Beratung an und welche Beispiele sind nachahmenswert?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Online-Erfahrungsaustausch des Netzwerks Nachhaltige Stadtentwicklung diskutierten am 24. September Antworten dieser Fragen mit den Vortragenden – nach dem Motto "Aus der Praxis für die Praxis!"

Arno Walz vom Büro bgmr Landschaftsarchitekten Berlin erläuterte das Schwammstadt-Prinzip und zeigte, wie es in der historischen Altstadt von Marburg implementiert werden kann. Frau Dr. Anna-Christine Sander vom HLNUG stellte Datengrundlagen und Hilfestellungen für Kommunen vor, die vom Land Hessen angeboten werden.

Wichtig bei der wassersensiblen Stadtentwicklung ist vor allem die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie der Stadt- und Landschaftsplanung sowie der Wasserwirtschaft. Frau Dr. Sonja Schlipf zeigte, wie das in Hamburg funktioniert und berichtete über drei Jahre RegenInfraStukturAnpassung (RISA) und über viele kreative Projekte, die in der RISA Leitstelle in Hamburg umgesetzt werden.

Ein weiterer Baustein zur Klimaanpassung im Rahmen der wassersensiblen Stadtentwicklung sind auch Wasserspielplätze. Frau Dr.-Ing. Katrin Korth, Inhaberin des Büros Korth StadtRaumStrategien in Lichtenau, zeigte das Für und Wider von Wasserspielplätzen und die damit verbundenen Herausforderungen für Kommunen auf.

Der Beitrag von Dipl.-Ing. Maya Kohte zum Thema "Die Stadt vom Wasser aus gestalten – das Potential grün-blauer Infrastruktur" rundete die Veranstaltung ab. Im Mittelpunkt standen hier die Gefahren und Chancen, die Fließgewässer für Städte bieten. Insbesondere der soziale Mehrwert dieser Maßnahmen wurde dabei beleuchtet.

Die Praxisbeispiele und Tipps zeigen: Wassersensible Stadtentwicklung beinhaltet vielfältige Aspekte. Die Vortragenden waren sich einig, dass wassersensible Stadtentwicklung nicht "nice to have" ist, sondern eine Notwendigkeit für lebenswerte und gesunde Städte der Zukunft.

Ansprechpartner

Dr. Kerstin Grünenwald

Dr. Kerstin Grünenwald

Projektmanagerin Lebendige Zentren

Abteilung

Wirtschaftsforschung & Landesentwicklung

+49 0611 95017 8334