Monitoringbericht zur Energiewende in Hessen veröffentlicht

© Dennis Möbus

Im Jahr 2022 wurden die Entwicklungen von Energieerzeugung und -verbrauch in Hessen vor allem durch den Russland-Ukraine-Krieg, die Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens mit dem sukzessiven Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen sowie deutlich mildere Witterungsverhältnisse als im Jahr zuvor bestimmt. Dies zeigt der vorliegende aktuelle Monitoringbericht zur Energiewende in Hessen anhand einer Vielzahl von Indikatoren zu den Themenbereichen Energieverbrauch und Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Wärme und gebäuderelevanter Energieverbrauch, Versorgungssicherheit und Netzausbau, Verkehr und Elektromobilität, Treibhausgasemissionen sowie gesamtwirtschaftliche Effekte der Energiewende. Der Berichtszeitraum umfasst bei Verfügbarkeit der entsprechenden Daten den Zeitraum von 2000 bis 2022 und zum Teil bis zum ersten Halbjahr 2023.

Für das Jahr 2022 schätzt das Leipziger Institut für Energie für Hessen einen Primärenergieverbrauch (PEV) von knapp 800 Petajoule (PJ). Das sind rund 29 PJ bzw. 3,8 % mehr als im Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit einem PEV von 873 PJ. Ähnlich sieht es beim Endenergieverbrauch aus, der für 2022 auf 733 PJ geschätzt wird, 22 PJ bzw. 3,1 % mehr als im Vorjahr, aber ebenfalls noch deutlich unter dem Niveau von 2019 mit 813 PJ. Damit verlief die Entwicklung des Energieverbrauchs in Hessen anders als im Bundesdurchschnitt, für den die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen eine Abnahme des PEV um 5,4 % auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung berechnet hat. In Hessen konzentrieren sich die Zunahmen des Primärenergieverbrauchs auf Mineralöl und des Endenergieverbrauchs auf den Verkehrssektor, der einen Anstieg um +17,7 aufweist. Die Endenergieverbräuche aller anderen Verbrauchssektoren waren rückläufig: private Haushalte (-5,6 %); Industrie (-8,4 %); Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (-7,7 %). Da sich der Energieverbrauch in Hessen insgesamt stärker erhöhte als das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (+1,6 %), sanken sowohl die Primär- als auch die Endenergieproduktivität um 5,0 % bzw. 5,1 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Endenergieverbrauch lag in Hessen im Jahr 2022 bei 23,5 Terawattstunden (TWh). Dies sind 0,9 TWh bzw. 4,1 % mehr als im Vorjahr. Ursächlich dafür war der starke Anstieg der erneuerbaren Stromerzeugung (+1,2 TWh bzw. +14,9 %), wodurch die Abnahmen bei der Wärmeerzeugung (-0,3 TWh bzw. -2,2 %) und bei erneuerbaren Kraftstoffen (-0,03 TWh bzw. -1,0 %) mehr als ausgeglichen werden konnten.

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Heiko Müller

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