Hessischer Film-& Kinopreis 2023: Ehrenpreis des Ministerpräsidenten

Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin Alexandra Maria Lara aus

Wiesbaden. Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim
34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der
Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine
herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum
weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films
und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine
Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen
Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma
überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen
wie ,Der Untergang‘, ,Rush - Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der
deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die
Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam
mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des
deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie
die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“
Alexandra Maria Lara wurde 1974 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler
und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin

Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie
Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu
im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch
Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit
ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren
Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor
Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-
Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino
spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen
Filmpreis in Silber ausgezeichnet. 2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die
Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von
Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester
fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als
„Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-
Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend
ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der
Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder
„Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der
Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in
„Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“
und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen
wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe. 2007 lernte
sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem
sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der
61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen
Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit
2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen
Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.
Der Hessische Film- und Kinopreis wird am 20. Oktober nach drei Jahren Pause
erstmals wieder im Rahmen einer festlichen Gala in der Alten Oper Frankfurt verliehen.
Den Newcomer-Preis erhält der Filmemacher Behrooz Karamizade. Wer in den
weiteren Kategorien einen hessischen Löwen sowie den Schauspieler*innen-Preis
des Hessischen Rundfunks erhält, wird bei der Verleihung selbst bekannt gegeben.

Nominiert sind
- in der Kategorie Spielfilm: „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade; „Vamos a la
Playa“ von Bettina Blümner; „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron
Lehmann
- in der Kategorie Dokumentarfilm: „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer; „Fitness
California“ von Nadine Zacharias; „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel
- in der Kategorie Kurzfilm: „Emo Doc“ von Chao Wu; „Zelle 5 – Eine
Rekonstruktion“ von Mario Pfeifer; „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder
tropfte“ von Aria Azizi
- in der Kategorie Hochschulabschlussfilm: „Vom Duft der roten Bete und den
Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule
Kassel; „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain; „Von
dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel
- in der Kategorie Drehbuch: „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah;
„Paws“ von Lukas Rinker; „Jumoke“ von Oliver Hardt
Für den Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks sind nominiert
- in der Kategorie Hauptrolle: Xidir Koder Alian (in „Asbest“); Nina Kunzendorf (in
„Das Mädchen von früher“); Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)
- in der Kategorie Nebenrolle: Lana Cooper (in „Martha Liebermann - Ein
gestohlenes Leben“); Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“);
Anatole Taubman (in „Asbest“)
Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und
ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an elf gewerbliche
Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an neun nicht gewerbliche
Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Dazu
gehen diesmal zwei Anerkennungen an Kinos, die keine reinen Programmkinos oder
Filmkunsttheater sind. Hauptpreisträger mit einem Preisgeld in Höhe von je
20.000 Euro sind das Mal seh’n-Kino in Frankfurt, der Filmladen Kassel und das
Traumstern Kino in Lich.

Karten zu gewinnen: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im
Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt
und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den
22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 10 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.
Auch über das Wochenende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme
wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Auf den Social-Media-Kanälen des
Filmpreises (@filmundkinopreis) und des HMWK (@hmwk_hessen) werden bis zur
Preisverleihung regelmäßig Karten verlost.

Alle Informationen dazu sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de