75. Frankfurter Buchmesse zieht 215.000 Besucher an

Die Frankfurter Buchmesse (18.–22. Oktober) verzeichnet nach den Corona-Jahren einen starken Besucherzuwachs. Sie hat sich erneut als internationaler Branchentreff behauptet.

Deutlich mehr Besucher:innen als im Vorjahr

Die 75. Frankfurter Buchmesse, die vom 18. bis 22. Oktober stattfand, hat ihre herausragende Stellung als zentraler internationaler Treffpunkt der Buch- und Medienbranche bestätigt, wie die Frankfurter Buchmesse am Sonntag (22. Oktober) in Frankfurt mitteilte. Mit insgesamt 215.000 Besucher:innen, davon 105.000 Fachbesucher aus 130 Ländern (Vorjahr: 93.000) und 110.000 Privatbesucher (Vorjahr: 87.000), verzeichnete die Messe ein deutliches Besucherplus.

Die beiden Publikumstage Samstag und Sonntag lagen laut Buchmesse bei der Zahl der Besuche um mehr als ein Drittel über dem Jahr 2022. Mehr als 4.000 Ausstellende aus 95 Ländern präsentierten sich in den Hallen.

Das früh ausgebuchte Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) meldete mit 548 Tischen eine Rekordbelegung. Mit Rechtehändler:innen aus insgesamt 324 Agenturen und mit über 35.000 Eintritten war das LitAg so frequentiert wie nie zuvor. Mehr als 7.000 Medienvertreter:innen berichteten über die gut 2.600 Veranstaltungen an den Fach- und Publikumstagen.

Juergen Boos, Direktor der Messe, betonte, wie wichtig es in diesen Zeiten sei, die Meinungsfreiheit zu verteidigen und die Messe als Plattform für den freien Gedankenaustausch zu nutzen. Er unterstrich die Bedeutung der persönlichen Begegnung zwischen Autoren und Publikum und hob die positive Resonanz auf die TikTok-Bühne hervor. Auch Karin Schmidt-Friderichs vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels betonte die Vielseitigkeit der Messe als Handelsplatz, Lesefest und Diskursplattform.

Internationale Konflikte und gesellschaftliche Fragen wie Klimawandel, Demokratiekrise und Kriege wurden auf der Messe intensiv diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Rede des slowenischen Philosophen Slavoj Žižek zum Nahostkonflikt. Slowenien war Ehrengast der Messe und begeisterte die Besucher mit einem eigenen Pavillon und über 70 Veranstaltungen.

Aufschwung nach den Pandemiejahren

Das Wochenendprogramm der Messe bot ein vielfältiges Angebot mit internationalen Autoren, TV-Stars und Influencern. Salman Rushdie erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Weitere bekannte Persönlichkeiten wie Otto Waalkes und Sebastian Fitzek traten im Rahmen des ersten TikTok Book Awards auf. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zur 75. Frankfurter Buchmesse wurden unter anderem "75 Stühle – 75 Geschichten" präsentiert, bei denen die Besucher über QR-Codes Geschichten rund um die Messe erfahren konnten.

Ein Schwerpunkt des Fachprogramms war das Thema künstliche Intelligenz. Branchenexperten diskutierten über Transparenz und rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Urheber.

Alle Videoaufzeichnungen von Veranstaltungen auf der #fbm23 sind in der Mediathek und auf dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse abrufbar

Die nächste Frankfurter Buchmesse wird vom 16. bis 20. Oktober 2024 stattfinden. Ehrengast wird Italien sein.

Quelle: Börsenblatt