3 Mio. Euro für Galeria-Standorte

Für die von der Insolvenz der Warenhaus-Kette GALERIA Karstadt Kaufhof betroffenen Städte stellt Hessen drei Mio. Euro zur Verfügung. Das Städtebauprogramm "Zukunft Innenstadt" wird entsprechend aufgestockt.

„Wir wollen die von der drohenden oder schon vollzogenen Schließung der Galeria-Standorte betroffenen Städte dabei unterstützen, die Kaufhäuser und ihre Umgebung zukunftsfähig zu entwickeln“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Wir hoffen auf beispielhafte Projekte für die Bewältigung des Strukturwandels unserer Innenstädte, die dann auch in anderen Städten mit größeren Leerständen angewendet werden können. Mit ihrer zentralen Lage und ihren baulichen Rahmenbedingungen eröffnen die Karstadt-Kaufhof-Häuser große Herausforderungen für die jeweiligen Städte, aber auch Chancen für neue Konzepte.“

„Die Situation in den Innenstädten verschärft sich“, ergänzte die Präsidentin der Hessischen Industrie- und Handelskammer (HIHK), Kirsten Schoder-Steinmüller.„Wir begrüßen die Bereitschaft des Ministeriums, die Galeria Karstadt Kaufhof Standorte bei ihrer schwierigen Aufgabe zu unterstützen. Dies ist ein wichtiges Signal für alle hessischen Kommunen auch im Sinne einer Fortsetzung des Förderprogramms im nächsten Jahr. So können wir die erfolgreiche Zusammenarbeit im Bündnis für die Innenstadt und beim Programm Zukunft Innenstadt weiterführen.“

In Offenbach, Frankfurt und Wiesbaden stehen Filialen bereits leer, für Darmstadt und Hanau sind Schließungen angekündigt. Limburg konnte die drohende Schließung abwenden, aber nur durch Übernahme eines angeschlossenen Parkhauses durch die Stadt mit daraus folgendem Veränderungsbedarf. Auch die Filiale in Viernheim soll schließen; da sie jedoch in einem Einkaufszentrum an der Peripherie liegt, greift dort das Innenstadt-Programm nicht.

Der Umgang mit Leerständen in den Zentren beschäftigt viele Kommunen. Das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ unterstützt sie dabei seit 2021 mit insgesamt 40 Millionen Euro. „Hessens Innenstädte verändern sich“, erläuterte Al-Wazir. „Die Menschen zieht es nicht mehr allein wegen des Einkaufserlebnisses in die Zentren. Künftig bedarf es einer Vielfalt an zusätzlichen Nutzungen und Angeboten aus Freizeit, Kultur, Wohnen und Arbeiten.“

Mit den Landesmitteln können die betroffenen Städte entsprechende Konzepte entwickeln und umsetzen. Möglich sind etwa Konzepte für Modernisierungen und Umbauten im Hinblick auf eine künftige Nutzung, die befristete Übernahme von Teilmieten für neue Nutzer aus regionalem Einzelhandel oder Gastronomie sowie die Gestaltung des angrenzenden öffentlichen Raums zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.